Katze miaut viel: Das steckt dahinter – und was du tun kannst

Deine Katze miaut ständig? Erfahre, welche Gründe dahinterstecken – und wann du handeln solltest.

Meine Katze miaut viel – die wahren Gründe

Deine Katze miaut ständig? Das ist kein zufälliger Lärm, sondern ein deutlicher Hilferuf. Katzen miauen nie grundlos – sie versuchen, dir etwas mitzuteilen.

🐱 Merke: Ignorieren hilft nicht – wer das Miauen einfach übergeht, riskiert, dass die Katze noch lauter wird.


1. Einsamkeit und Langeweile

Wohnungskatzen verbringen oft viele Stunden allein. Ohne Reize oder Ansprache entwickeln sie Frust und Traurigkeit. Sie miauen, weil sie unglücklich sind.

Typische Anzeichen:

Miauen morgens, wenn du gehst, oder lautstarkes Begrüßen nach deiner Rückkehr.

Was hilft:

  • Mehrere Spielzeiten am Tag, insgesamt gerne 1 Stunde. Clickertraining ist ein echter Gamechanger – es macht Spaß und verstärkt die Bindung.
  • Katzenkumpel: Kannst du dir eine zweite Katze vorstellen? Ein Artgenosse wäre wunderbar für deine Katze.
  • Fester Tagesablauf: Katzen lieben wiederkehrende Routinen und Tagesabläufe. Sie mögen es, wenn sie wissen, was als nächstes passiert. Das erzeugt bei deiner Katze Sicherheit, Ruhe und Ausgeglichenheit.
  • Freigang: Freigänger kennen keine Langeweile, Einsamkeit oder emotionale Überforderung. Alternativen sind ein katzensicherer Balkon oder Freigang mit Leine.

Forscher fanden übrigens heraus, dass vermehrtes Miauen bei alleinlebenden Wohnungskatzen signifikant häufiger auftritt als bei Katzen mit Sozialpartnern (Quelle: Stress in owned cats: behavioral changes and welfare implications.

Wenn du Einsamkeit ausschließen kannst, schaue als nächstes, ob ein körperlicher Grund hinter dem Miauen dahintersteckt.


2. Schmerzen oder Krankheit

Wenn deine Katze plötzlich auffällig viel miaut, steckt oft ein körperliches Problem dahinter. Katzen leiden eigentlich still – wenn sie laut werden, ist der Schmerz stark.

Typische Auslöser:

Zahnerkrankungen wie FORL (Dentalröntgen ist für eie Diagnose nötig!), Schilddrüsenüberfunktion, Harn- oder Blasensteine, hoher Blutdruck, Arthrose oder Schmerzen im Bewegungsapparat.

Was hilft:

Lass deine Katze von einem guten Tierarzt durchchecken. Oft muss man sich eine Zweitmeinung einholen, um bei diffusen Symptomen eine Diagnose zu erhalten.

Persönliche Erfahrung:
Zu diesem Thema habe ich eine eigene Erfahrung gemacht: Meine Katze Biene miaute plötzlich jede Nacht, ohne sichtbaren Grund. Trotz mehrerer Untersuchungen blieb die Ursache zunächst unklar – bis sich später herausstellte, dass sie an Bluthochdruck und damit verbundenen Kopfschmerzen litt. Dieses Erlebnis hat mir gezeigt: Hinter scheinbar „unerklärlichem“ Miauen steckt fast immer ein körperliches Problem.

Katze miaut
Wenn Katzen viel miauen, ist das oft ein Hilferuf. (Foto: © Mary Swift – stock.adobe.com)

🐾 Wann du lieber sofort zum Tierarzt gehst

  • Wenn deine Katze plötzlich viel miaut oder sich anders verhält.
  • Wenn sie Futter verweigert oder Gewicht verliert.
  • Wenn sie beim Springen, Putzen oder Berühren Schmerzen zeigt.
  • Wenn sie sich zurückzieht oder nachts laut ruft.

Solches Miauen hat fast immer eine körperliche Ursache – warte nicht ab, sondern lass sie durchchecken.


3. Emotionale Belastung

Katzen reagieren empfindlich auf Veränderungen. Sie können von vermeintlichen Kleinigkeiten aus der Bahn geworfen werden.

Mögliche Ursachen:

  • Anderes Umfeld: Umzug, neue Möbel
  • Änderung im Familienverbund: Gäste, Partner, Familienzuwachs, neue Katze
  • Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf: neue Arbeitszeiten der Menschen, geänderte Fütterungszeiten
  • Auseinandersetzungen: Streit mit anderen Katzen, Spannungen im Mehrkatzenhaushalt.
  • Lärm: Baulärm, laute Musik, Babyschreien
  • Verlust: Menschen oder Artgenossen verschwinden aus dem Leben

Was hilft:

  • Rituale und Routinen schaffen: An wiederkehrenden Routinen können sich Katzen entlang hangeln.
  • Rückzugsorte bereitstellen: Zum seelischen Gleichgewicht gehören Verstecke, in die sich Katzen zurückziehen können, z.B. Körbchen auf dem Schrank Dort bitte nicht stören, nicht anfassen, nicht ansprechen, nicht einmal ansehen.

4. Erlerntes Verhalten

Manche Katzen miauen, weil sie gelernt haben: „Miauen = Aufmerksamkeit“. Wird das Verhalten ständig belohnt, verstärkt es sich.

Was hilft:

  • Nur reagieren, wenn es berechtigt ist (z. B. Hunger, Angst)
  • Ruhiges Ignorieren bei „Aufmerksamkeits-Miauen“
  • Stattdessen positive Beschäftigung: Clickertraining, Spiel
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5. Hunger

Katzen sind von Natur aus Häppchenfresser: in freier Wildbahn würden sie täglich ca. 15 kleine Mahlzeiten fressen. Ihr Körper ist darauf ausgelegt, viele kleine Portionen zu verarbeiten. Wird ihnen das verwehrt, leiden sie Hunger.

Was hilft:

  • Mindestens drei Mahlzeiten am Tag
  • Timer-Futterautomat für längere Abwesenheiten
  • Hochwertiges Futter mit viel Fleisch sättigt besser

🐱 Merke: Die letzte Mahlzeit bekommt deine Katze, wenn du ins Bett gehst. So hält sie bis zum Morgen durch.


6. Nachtmiauen

Nachts miauen viele Katzen aus Einsamkeit oder, weil sie ihr Revier nicht betreten dürfen. Sie wollen dabei sein – nicht ausgeschlossen werden. Auch im Schlafzimmer.

Was hilft:

  • Schlafzimmer offen lassen oder Schlafplatz in der Nähe anbieten

🐱Gemeinsames Schlafen gibt Katzen Sicherheit, Gebor genheit, vertreibt Einsamkeit und Langeweile.


Katze miaut in die Kamera.
Deine Katze miaut viel? Finde heraus, ob sie einsam ist, Schmerzen hat oder dich nur austrickst. (Foto: © Андрей Журавлев – stock.adobe.com)

7. Demenz & Orientierungslosigkeit

Wenn Katzen alt werden, kann sich ihr Verhalten ändern. Manche wirken plötzlich ängstlich, miauen nachts oder laufen suchend durch die Wohnung. Oft liegt das an altersbedingter Verwirrtheit oder an Bluthochdruck.

Was hilft:

  • Tierärztliche Kontrolle des Bluthochdruck und der Schilddrüse
  • Vertraute Umgebung nicht umstellen
  • Geduld, Nähe und sanfte Ansprache

🐱 Tipp: Miaut eine demente Katze besonders in der Nacht, kann ein Nachtlicht helfen.


🩺 Checkliste: Wenn deine Katze ständig miaut

  • 🩻 Tierarzt prüfen: Blutdruck, Schilddrüse, Gelenke, mögliche Schmerzen
  • 🧶 Mehr Beschäftigung: Spielen, Clickertraining, Freigang.
  • 🕰️ Feste Routinen: Katzen lieben Vorhersehbarkeit.
  • 🍽️ Genug Futter und frisches Wasser bereitstellen.
  • ❤️ Nähe zulassen – aber ihre Grenzen respektieren.

Wenn deine Katze miaut, dann spricht sie mit dir – du musst nur lernen, ihre Sprache zu verstehen.“

Ende

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