Einzelhaltung macht Katzen krank – Lösungen für mehr Glück

Wohnungskatzen allein zu halten, ist eine Herausforderung – aber es gibt Lösungen. So kannst du Einzelhaltung ausgleichen und deine Katze glücklich machen.

Viele glauben immer noch, Katzen seien Einzelgänger – ein Irrtum. Katzen jagen zwar alleine, doch im Alltag brauchen sie soziale Interaktion mit Artgenossen. Studien zeigen, dass eine reine Wohnungshaltung häufig mit Verhaltensstörungen und gesundheitlichen Problemen einhergeht.

Warum Einzelhaltung ein Problem ist

Katzen wirken gelassen und zufrieden, doch der Eindruck täuscht. Wer eine Katze allein in der Wohnung hält, zwingt sie zu einem Leben, das sie sich nicht aussuchen würde: keine artgerechten Sozialkontakte, keine echte Beschäftigung, keine Aufgabe – aber viel Langeweile. Viele unterschätzen die sozialen Bedürfnisse ihrer Katze: Es reicht nicht, sie gelegentlich zu streicheln oder Spielzeug anzubieten.

Stell dir vor, du wärst rund um die Uhr in einer Wohnung eingesperrt, ohne Gespräche, ohne Ablenkung, ohne sinnvolle Tätigkeit. Genau so geht es den meisten einzeln gehaltenen Wohnungskatzen. Die Folgen:

  • Exzessives Miauen, auch nachts
  • Unsauberkeit
  • Hyperaktivität
  • Aggression
  • Apathie und depressive Verstimmungen
  • Zerstörung von Tapeten, Teppich, Möbel

Forscher fanden heraus, dass Anzeichen wie vermehrtes Miauen, Unsauberkeit und destruktives Verhalten sowie Krankheiten bei einzeln gehaltenen Wohnungskatzen signifikant häufiger auftreten als bei Katzen mit Sozialpartnern (Quelle: Stress in owned cats: behavioral changes and welfare implications.

Einzelhaltung: Traurige Katze liegt auf dem Fensterbrett.
Die größten Feinde von Einzelhaltung: Langeweile, Einsamkeit und fehlende Auslastung.
(Foto: © DariaTrofimova – stock.adobe.com)

Wie du deine Katze artgerecht hältst

Die Wissenschaft ist sich einig: Wohnungskatzen sollten nicht allein gehalten werden. Es gibt zwei Alternativen, die deine Katze glücklich machen:

  1. Zweitkatze:
    Eine zweite Katze bringt nicht nur Abwechslung und verscheucht Langeweile, sondern verhindert Probleme wie Trennungsangst, destruktives Verhalten und Unsauberkeit. Eine Langzeitstudie der Universität Bristol (2019) ergab, dass Katzen, die mit einem passenden Sozialpartner zusammenleben, signifikant weniger Stresshormone im Blut aufweisen. Katzen leiden still, darum glauben ihre Besitzer, dass sie glücklich sind.
  2. Freigang:
    Kannst du keine zweite Katze aufnehmen, dann erlaube deinem Tier Freigang. Draußen kann sie ihr Revier kontrollieren, jagen, nach Verstecken suchen und soziale Kontakte pflegen. Das macht Katzen glücklich. Eine artgerechte Einzelhaltung ist möglich, wenn die Katze raus darf.

Studien wie die von Turner & Bateson (2000) und Araujo et al. (2011) untermauern, dass der soziale Kontakt – sei es durch Zweithaltung oder durch regelmäßigen Freigang – entscheidend für das emotionale und körperliche Wohl der Katze ist.

Wenn Einzelhaltung unvermeidlich ist

Falls es partout keine Möglichkeit für eine Zweitkatze oder für Freigang gibt, dann bist du gefordert:

  • Mindestens eine Stunde intensive Beschäftigung pro Tag (z.B. Jagdspiele und Clickertraining)
  • Ständige Einbindung in deinen Alltag
  • Viel Körperkontakt und soziale Interaktion (Katzen genießen es, nebeneinander zu liegen und Zeit miteinander zu verbringen)
  • Freigang mit Leine für mehr Abwechslung (so kann deine Katze die Außenwelt erkunden, auch wenn sie im Hochhaus oder in einer Großstadt lebt)
  • Gesicherter Balkon oder Terrasse (bietet Reize aus der Natur und eine Möglichkeit zum Beobachten)
  • Abwechslungsreiche Umgebung (Kratzbäume, Höhlen, Kletterlandschaften und Fensterplätze sorgen für geistige und körperliche Auslastung)

Denke daran: Du bist ihr einziger Sozialpartner. Deine Katze ist auf dich angewiesen.

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Zusammenfassung

Wohnungskatzen brauchen Gesellschaft und Beschäftigung. Es geht hier nicht um einen Trend, sondern um das Wohl und die Lebensqualität deiner Katze. Wenn weder Zweitkatze noch Freigang möglich ist, muss der Mensch die Situation ausgleichen und viel Zeit in die Katze investieren. Dann ist auch Einzelhaltung in der Wohnung möglich.

Ende

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Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge basieren auf gründlicher Recherche und persönlichen Erfahrungen. Sie stellen keinen Ersatz für eine tierärztliche Behandlung dar. Im Falle von Krankheiten oder Verletzungen sollte stets ein Tierarzt aufgesucht werden.

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