Warum deine Katze schlingt – und wie du es stoppst

Katzen schlingen aus Angst vor Hunger – Rationieren und Schlingnäpfe helfen nicht. Erfahre die einzige Lösung, die wirklich funktioniert.

Darum schlingen Katzen

Wenn Katzen schlingen, hat das oft mit ihrer Vergangenheit zu tun. Viele dieser Tiere haben in früheren Lebensphasen gehungert oder mussten um Futter konkurrieren. Die Folge: Sobald Futter verfügbar ist, wird es in Rekordzeit verschlungen – aus Angst, es könnte bald wieder verschwinden.

Dieses Verhalten ist nicht nur stressig für die Katze, sondern auch ungesund. Der Organismus einer Katze ist darauf ausgelegt, viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu fressen. In der Natur fressen Katzen jedesmal, wenn sie Beute gemacht haben. Das sind täglich 10 bis 15 kleine Portionen.

Beim Schlingen überfressen sie sich jedoch, was zu Erbrechen, Magenproblemen und langfristig zu Übergewicht führen kann. Schlingen ist also nicht nur ein nerviges, sondern ein potenziell gefährliches Fehlverhalten.

Katze schlingt Futter vom Napf
Katzen schlingen, weil sie Angst vor Hunger haben.
(Foto: © Lightspruch – stock.adobe.com)

Rationieren von Futter verschärft das Problem

Häufig wird empfohlen, schlingenden Katzen auf Diät zu setzen und nur noch kleine Portionen zu geben. Doch genau das ist kontraproduktiv. Rationierung verstärkt die Hungerangst der Katze und führt dazu, dass sie jedes Mal noch hektischer frisst.

Rationierung verstärkt die Panik, dass das Futter wieder verschwindet. Die Folge: Die Katze entwickelt ein gestörtes Verhältnis zu Nahrung.

Wer Katzen hungern lässt, schafft Fressneurosen.

Schlingnäpfe – eine Quelle von Frustration

Schlingnäpfe erscheinen auf den ersten Blick wie eine clevere Idee. Sie verlangsamen das Fressen, indem sie die Katze dazu zwingen, das Futter mühsam aus Vertiefungen oder Hindernissen zu fischen. Doch stelle dir vor, du hättest großen Hunger und dürftest dein Essen nur mit einer Pinzette zu dir nehmen. Klingt frustrierend, oder? Genau so ergeht es deiner Katze.

Schlingnäpfe sind keine Lösung, sondern eine Quelle von Stress.

Anstatt die Ursache des Problems zu beheben, schürt ein Schlingnapf die Panik, nicht genug zu bekommen. Das Schlingen wird zwar nach dem äußeren Anschein reduziert, aber die zugrunde liegende Hungerangst bleibt bestehen.

Was wirklich hilft: All you can eat

Die einzige Methode, die langfristig hilft, ist so simpel wie effektiv: Gib deiner Katze immer ausreichend Futter. Lass den Napf nie leer werden. Wenn deine Katze lernt, dass sie jederzeit Zugang zu Nahrung hat, verschwindet die Angst vor dem Hungern – und das Schlingen.

So setzt du die Methode um:

  • Fülle stets den Napf auf: Sorge dafür, dass immer Futter im Napf ist. Sobald er leer wird, fülle ihn nach.
  • Sei geduldig: In den ersten Wochen wird deine Katze mehr fressen als üblich, sich vielleicht sogar überfressen und gelegentlich erbrechen. Das ist normal und legt sich mit der Zeit.

Was du erwarten kannst:

  • Kurzfristig: Deine Katze wird möglicherweise zunehmen und vorübergehend moppelig werden. Lass dich davon nicht entmutigen.
  • Langfristig: Nach ein paar Wochen wird deine Katze endlich sicher sein, dass immer genug Futter da ist. Sie wird ruhiger, ausgeglichener und kehrt zu einem natürlichen Fressverhalten zurück. Die Angst vor dem Hungern verschwindet, und dein Tier wird wieder zum „Häppchenfresser“. Auch das Gewicht normalisiert sich.

Meine Erfahrung: Vom Schlinger zum entspannten Esser

Bei meinen Katzen aus Tierheimen hat sich die All-you-can-eat-Methode bewährt – aber es brauchte Zeit, bis sie aus dem Fressmodus herauskamen. In den ersten Wochen fraßen sie zu viel und wurden moppelig. Doch nach und nach rückte die Angst vor dem Hungern in den Hintergrund. Der Wendepunkt? Als sie plötzlich Futter im Napf liegen ließen und wählerisch wurden.

Heute fressen meine Katzen entspannt. Sie bekommen drei Mahlzeiten am Tag, und ihr Gewicht hat sich auch normalisiert.

Katze frisst aus dem Napf
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Fazit: Gib deiner Katze Sicherheit

Katzen, die schlingen, leiden an Hungerangst – und diese Angst verschwindet nicht durch Rationieren oder technische Tricks wie Schlingnäpfe. Die einzige wirkliche Lösung ist, deiner Katze zu zeigen, dass sie nie wieder hungern muss. Mit der AYCE-Methode gibst du ihr genau diese Sicherheit.

Probiere es aus und beobachte selbst, wie sich deine Katze verändert.

Ende

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Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge entstehen durch sorgfältige Recherche und eigener Erfahrung. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

2 Kommentare zu „Warum deine Katze schlingt – und wie du es stoppst“

  1. Claudia Stresemann

    Vielen Dank für den tollen Tipp. Das Schlingen hat mein Max nämlich auch. Etwas Mut muss ich schon haben, denn irgendwo ist die Angst da, dass er einfach zu dick wird. Aber wenn es sich nach ein paar Tagen wieder normalisiert und das ungesunde Schlingen weg ist, hilft es natürlich sehr, denn Napf immer gefüllt zu haben.

    1. Ich verstehe, was du meinst 🙂 Das Schlingen hört nach einer Weile auf, aber man muss wirklich durchhalten. Mein Tierheim-Kater Tiger war auch am Schlingen. Der hat sich anfangs oft übergeben, so derart überfressen hat er sich. Er wurde dann auch erstmal pummelig. Inzwischen lässt er Futter übrig, frisst es über den Tag und ist wieder schlank. LG, Myriam

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