Am einfachsten entfernst du Zecken bei Hund und Katze durch Drehen – und dem richtigen Werkzeug. Das bestätigt eine Studie.
Der Trick: Zecken rausdrehen
Drehen? Ja, richtig gehört. Häufig wird die Meinung verbreitet, Zecken hätten kein Gewinde. Darum soll man sie nicht drehen, sondern ziehen. Hört sich ja auch logisch an. Viele Jahre war das auch meine Meinung. Ist aber völliger Quatsch.
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Durch das Drehen krallt sich die Zecke nicht in der Haut fest, sondern lässt einfach los. Man braucht die Zecke nur ein paarmal um die eigene Achse zu drehen, schon löst sie sich von selbst. Genau das belegt eine Studie (Evaluation of four manual tick-removal devices for dogs. In: The veterinary record, Band 1.).
Ich drehe die Zecken nur noch heraus. Selbst meine eher scheue Katze Pari lässt sich damit die Zecken entfernen. Weil sie dabei nichts spürt. Es ziept nicht einmal. Man dreht die Zecke ein paar Mal um die eigene Achse und schon lässt sie los. in meinem Video kann man wunderbar sehen, wie einfach die Methode funktioniert. Kater Tiger ist völlig entspannt:
Ob man links- oder rechtsherum dreht, ist übrigens völlig egal.
Ich erkläre auch warum es mit Drehen so gut funktioniert: Um Blut zu saugen, führt die Zecke ihr Steckwerkzeug in die Haut von Katze und Hund ein. Am Stechwerkzeug befinden sich kleine Widerhaken. Wenn man an der Zecke zieht, klappen die Widerhaken auf und verankern sich in der Haut. Beim Drehen klappen die Widerhaken aber zur Seite und können sich nicht verankern. Die Zecke flutscht einfach geschmeidig aus der Haut heraus. Man braucht nur das richtige Werkzeug.

Dieses Werkzeug entfernt Zecken kinderleicht
Uneingeschränkt empfehlen kann ich den Tick Twister von O’Tom. Dieses Gerät wurde auch bei der oben erwähnten Studie benutzt. Ich verwende kein anderes mehr.
Anwendung Tick Twister von O’Tom
- Schiebe den Haken unter den Zeckenkörper
- Drehe den Haken um die eigene Achse
- Nach zwei bis drei Umdrehungen löst sich die Zecke von selbst
Mit diesem Zeckenhaken dreht man die Zecke um die eigene Achse. Man muss dabei mit der Hand nicht umgreifen. Das ist wichtig, denn man sollte die Zecke beim Drehen nicht loslassen. Sonst dreht sich einfach wieder an die Ausgangsposition zurück.
In der Verpackung befinden sich zwei Zeckenhaken in den Größen klein und groß. Je nachdem. ob die Zecke bereits vollgesogen ist oder nicht, wählt man die eine oder andere.

Meine Empfehlung: Werkzeug** zum Zeckenentfernen:
• Farbe: grün
• 2 Zeckenhaken in 2 Größen
• geeignet für kleine und große Zecken
• Farbe: orange
• 2 Zeckenhaken für kleine und große Zecken
• geeignet für kleine und große Zecken
Mein Tipp: Das Family-Set von O’Tom** enthält neben dem kleinen und großen Zeckenhaken auch noch den ganz kleinen Mikro-Zeckenhaken. Damit erwischt man auch die winzigen Zecken (Larven und Nymphen).
Auch wenn dieses Set für Menschen beworben wird, ist es natürlich auch für Hunde und Katzen geeignet.
Gut zu wissen
Gründer der Firma sind der französische Tierarzt Denis Heitz und seine Frau Helen. Weil es auf dem Markt kein sinnvolles Werkzeug zum Zeckenentfernen gab, fertigte der Tierarzt ein eigenes Gerät für seine Vierbeiner an. Nach einer einjährigen Optimierungsphase ließ er das Gerät patentieren, seit 1995 wird der Tick Twister verkauft.
Vorsicht, andere Hersteller verkaufen Werkzeuge, die sehr ähnlich aussehen. Aber das sind oft schlechte Kopien oder ungeeignet zum Drehen. Wenn du ein anderes Produkt kaufst, dann achte darauf, dass es erstens zum Drehen geeignet ist und zweitens das Gerät beim Drehen die Zecke fest genug hält. Bei schlechten Kopien ist der Schlitz oft kantig und scharf, sodass der Stechapparat der Zecke verletzt wird und abreißt.

Wo Zecken bei Katzen und Hunden gerne stechen
Hier stechen Zecken bei Katzen
Bei Katzen findest du Zecken am häufigsten an diesen Stellen: Nacken, Schultern, Brust, Hals, Wangen, Maul, rund um die Ohren und Augen.
An allen anderen Stellen entfernen Katzen die Zecken i.d.R. selbst.
Hier stechen Zecken bei Hunden
Bei Hunden findet man Zecken an Kopf, Nacken, Schultern und Brust. Das sind die Stellen, an denen die Zecken auf den Hund gelangen. Die Parasiten verschwenden nämlich keine Energie, um durch das struppige Fell an andere Körperregionen zu kommen. Das ist nämlich aufgrund der Zecken-Körperform ganz schön mühselig. Dies belegt eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Zeckenstich: Wie hoch ist die Infektionsgefahr?
Umso länger die Zecke saugt, desto größer ist die Gefahr einer Ansteckung. Das haben Untersuchungen ergeben.
Während des Saugens spuckt die Zecke in regelmäßigen Abständen unverdauliche Nahrungsreste in den Wirt zurück. Dabei gelangen Krankheitserreger, die zuvor bei einem anderen Wirt aufgenommen wurden, in den aktuellen Wirt.
Borreliose wird jedoch erst nach vielen Stunden übertragen. Denn die Erreger, die sog. Borrelien, halten sich im Darm der Zecke auf. Erst wenn Blut in den Zeckendarm gelangt und die Borrelien mit dem Blut in Berührung kommen, beginnen sie ihre Wanderschaft durch die Zecke: Zuerst zu den Speicheldrüsen, dann mit dem Speichel in den Wirt.
Deshalb kommt es in den ersten zwölf Stunden nach dem Zeckenstich nur selten zu einer Borreliose-Infektion. Aber nach 72 Stunden hat eine infizierte Zecke die Erreger mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Wirt übertragen (Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Ixodes ricinus: Wie man sich vor Zecken schützt).
Deshalb: Zecken zeitnah und zügig entfernen.
Die wichtigsten Fragen
Was passiert, wenn man Zecken bei Katzen und Hunden nicht entfernt?
Die Zecke fällt von selbst ab, sobald sie vollgesaugt ist. Das dauert bei erwachsenen Zecken etwa 6 bis 8 Tage. Währenddessen können Krankheitserreger übertragen werden.
Können Zecken von Katzen und Hunden auf Menschen übertragen werden?
Wenn die Zecke noch nicht saugt, sondern auf der Suche nach einer guten Stelle herumkrabbelt, kann sie zum Menschen wechseln.
Saugt die Zecke aber bereits, zieht sie nicht nochmal um.
Wann beginnt die Zecken-Saison?
Die Zeckensaison geht ungefähr von Februar bis Oktober. Bei Temperaturen von unter 7 Grad Celsius fallen die Zecken in eine Winterstarre.
Erhöht das Quetschen einer Zecke die Infektionsgefahr von Borreliose?
Eine Studie mit Wüstenmäusen zeigt, dass Quetschen einer Zecke nicht die Infektionsrate von Borreliose erhöht. Stattdessen hängt die Infektionsrate von Borreliose mit der Dauer des Saugens zusammen. Umso länger die Zecke angedockt ist, umso höher die Infektionsgefahr (Quelle: Studie über das Infektionsrisiko in Abhängigkeit von Stichdauer und Zeckenentfernungstechnik, FU Berlin).
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Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge entstehen durch umfangreiche Recherche und eigener Erfahrung. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.
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