Zecken einfach und vollständig entfernen

Hier erfährst du die beste Technik, um Zecken schmerzlos und vollständig bei Katze und Hund zu entfernen. Die Methode wird auch von einer Studie empfohlen. Sie ist kinderleicht und funktioniert immer.

Warum lassen sich Zecken oft schwer entfernen?

Der Stechapparat von Zecken ist mit Widerhaken ausgestattet. Wenn du an der Zecke ziehst, klappen die Widerhaken auf und sind dann mit der Haut deines Vierbeiners fest verankert. Dummerweise ist es den Parasiten nicht möglich, die Widerhaken schnell zu lösen. Also muss man lange an der Zecke ziehen, bis die Widerhaken nachgeben. Das tut zwar Hund und Katze nicht wirklich weh, ist aber unangenehm. Die Folge: Die Vierbeiner nehmen Reißaus.

Durch eine Studie habe ich eine Methode entdeckt, mit der das Entfernen von Zecken extrem einfach ist. Es ziept nicht einmal und geht sehr schnell.

Zecke im Fell
Die Zecke ist mit ihrem Beißwerkzeug in der Haut des Vierbeiners verankert.
(Foto: © kamontad123 – stock.adobe.com)

Der Trick: Zecken richtig entfernen

Halte dich fest: Die beste Methode, um Zecken einfach und schmerzlos zu entfernen ist: herausdrehen. Du hast richtig gelesen. Im Internet wird häufig die Meinung verbreitet, man müsse Zecken gerade herausziehen. Viele Jahre war das auch meine Meinung und ich habe deswegen einige Kämpfe mit meinen Katzen ausgestanden (und meistens verloren).

Dies ist ein redaktioneller Beitrag, der nicht gesponsert wird. Er basiert auf umfangreicher Recherche und eigener Erfahrung.

Ich bin dann aber auf eine Studie gestoßen, die das Herausdrehen befürwortet und dies eindrucksvoll erläutert (Evaluation of four manual tick-removal). Kurz zusammengefasst: Wenn man die Zecke herausdreht, lösen sich die Widerhaken von selbst. Die Widerhaken flutschen einfach aus der Haut heraus.

Seitdem ich das weiß, drehe ich Zecken bei Hund, Katze und meiner Familie nur noch heraus. Dazu die Zecke ein paarmal um die eigene Achse drehen, schon löst sie sich von selbst. Es ziept nicht einmal. In dem Video kann man wunderbar sehen, wie einfach diese Methode ist. Kater Tiger bleibt völlig entspannt:

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Ob man links- oder rechtsherum dreht, ist übrigens völlig egal.

Das richtige Werkzeug

Das Herausdrehen der Zecke funktioniert am besten mit einem Zeckenhaken. Ich empfehle den Tick Twister von O’Tom. Dieses Werkzeug wurde auch in der Studie benutzt.

Im Tick Twister 2er-Set*  befinden sich zwei Zeckenhaken in den Größen klein und groß. Je nachdem, ob die Zecke bereits vollgesogen ist oder nicht, wählt man die eine oder andere aus.

Das 3er-Set*  enthält zusätzlich einen sehr kleinen Zeckenhaken für Nymphen und Larven.

Diese Zeckenhaken sind übrigens für Hunde, Katzen und Menschen geeignet.

Einige andere Hersteller bieten Zeckenhaken an, die auf den ersten Blick identisch aussehen, aber minderwertig sind. Erst bei der Anwendung stellt sich dann z.B. heraus, dass der Haken zu wuchtig ist und nicht zwischen Haut und Zecke passt.

Anleitung Schritt für Schritt: Zecken herausdrehen

1. Schiebe den Haken zwischen Haut und Zecke.

2. Drehe den Haken um die eigene Achse.

3. Nach zwei bis drei Umdrehungen löst sich die Zecke.

Zeckenhaken
Mit diesen Zeckenhaken kann man Zecken ausgezeichnet herausdrehen.
(Foto: © Myriam F. Goetz)

Zeckenstich: Wie hoch ist die Infektionsgefahr?

Umso länger die Zecke saugt, desto größer ist die Gefahr einer Ansteckung. Das haben Untersuchungen ergeben.

Während des Saugens spuckt die Zecke regelmäßig unverdauliche Nahrungsreste in den Wirt. Dabei gelangen Krankheitserreger, die zuvor bei einem anderen Wirt aufgenommen wurden, in den neuen Wirt.

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Borreliose wird erst nach vielen Stunden übertragen. Denn die Erreger, die sog. Borrelien, warten im Zeckendarm. Erst wenn die Borrelien mit dem Blut in Berührung kommen, beginnen sie ihre Wanderschaft durch die Zecke bis zu den Speicheldrüsen.

Deshalb kommt es in den ersten zwölf Stunden nach dem Zeckenstich nur selten zu einer Borreliose-Infektion. Aber nach 72 Stunden hat eine infizierte Zecke die Erreger mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Wirt übertragen (Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Ixodes ricinus: Wie man sich vor Zecken schützt).

Deshalb: Zecken zeitnah und zügig entfernen.

Die wichtigsten Fragen

Was passiert, wenn man Zecken bei Katzen und Hunden nicht entfernt?

Die Zecke fällt von selbst ab, sobald sie vollgesaugt ist. Das dauert bei erwachsenen Zecken etwa 6 bis 8 Tage. Währenddessen können Krankheitserreger übertragen werden.

Können Zecken von Katzen und Hunden auf Menschen übertragen werden?

Wenn die Zecke noch nicht saugt, sondern auf der Suche nach einer guten Stelle herumkrabbelt, kann sie zum Menschen wechseln.

Saugt die Zecke aber bereits, zieht sie nicht nochmal um.

Wann beginnt die Zecken-Saison?

Die Zeckensaison geht ungefähr von Februar bis Oktober. Bei Temperaturen von unter 7 Grad Celsius fallen die Zecken in eine Winterstarre.

Erhöht das Quetschen einer Zecke die Infektionsgefahr von Borreliose?

Eine Studie mit Wüstenmäusen zeigt, dass Quetschen einer Zecke nicht die Infektionsrate von Borreliose erhöht. Aber umso länger die Zecke an Hund und Katze angedockt ist, desto höher die Infektionsgefahr (Quelle: Studie über das Infektionsrisiko in Abhängigkeit von Stichdauer und Zeckenentfernungstechnik, FU Berlin).

Ende

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Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge entstehen durch sorgfältige Recherche und eigener Erfahrung. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

Foto Startseite: © kamontad123 – stock.adobe.com

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