Wie oft darf man Hunde baden? Am besten gar nicht

Hunde müssen nicht baden. Ihr Fell besitzt einen ausgezeichneten Reinigungsmechanismus. Wer seinen Hund badet, schadet ihm auf mehrfache Weise.

Ein Hund ist für sein Hundeleben von der Natur sehr gut ausgestattet: Sein Fell besitzt einen natürlichen Fettfilm, der Schmutz und Nässe abweist. So verwunderlich ist das nicht, denn die meisten Tiere müssen sich nicht mit Wasser waschen.

Der Schutzfilm ist für deinen Hund wichtig. Badest du den Hund, muss der Hundekörper den Fettfilm erneut produzieren.

Der hundeeigene Geruch kehrt nach dem Baden ohnehin schnell wieder zurück. Willst du also deinen Hund baden, weil er nach Hund riecht, nützt das überhaupt nichts.

Ich wundere mich jedes Mal, wenn Hundebesitzer ständig ihren Hund baden, obwohl der Vierbeiner sich mit all seinen Möglichkeiten wehrt. Hunde sind ja den Wünschen ihrer Menschen gegenüber sehr zugänglich und fügen sich gerne. Aber wenn es ums Baden geht, sträuben sie sich erheblich. Sie bellen, jammern, laufen weg und wehren sich m it Körperkraft – was für Hunde ungewöhnlich ist.

Darum: Einen Hund brauchst du ein Leben lang nicht baden. Grundlos schon gar nicht. Wenn überhaupt, dann nur mit triftigem Grund und höchstens einmal im Jahr. Katzen werden ja auch nicht gebadet, und keiner wundert sich.

Ein Hund ist ja nicht doof. Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Hund weiß, was für ihn gut ist und was nicht. Baden ist es auf jeden Fall nicht. Von seinem Schutzfilm weiß der Hund wahrscheinlich wenig, aber von seinem Eigengeruch und dessen Bedeutung. Der individuelle Geruch ist für Hunde ausgesprochen wichtig und spielt für die Stellung innerhalb der Hundewelt eine große Rolle. So wie sich Menschen z.B. über ihre Kleidung oder über ihren Job oder ihr Aussehen identifizieren, ist es beim Hund der Geruch. Also nimm ihm sein individuelles Merkmal nicht weg.

Bei Hunden läuft das ganze Leben über die Nase ab, sie beschnuppern sich gegenseitig, sie folgen Spuren, die wir Menschen gar nicht wahrnehmen und sie identifizieren sich über den Geruch. Wenn du den Hund badest, beraubst du ihn.

Verschlechtern kannst du die Situation deines Hundes, wenn du ihn badest und dabei auch noch parfümiertes Shampoo oder – noch schlimmer – Menschen-Shampoo verwendest. In deinen Augen duftet er vielleicht kurzfristig nach Shampoo. Aber ein parfümiert riechender Hund ist bei den anderen Hunden unten durch. Das schadet seiner Stellung in der Hundegesellschaft.

Blamiere also deinen Hund nicht und bade ihn nicht.

Hund wird geduscht
Baden und Duschen nur im Notfall, wenn das Fell stark verdreckt ist.
(Foto: © 135pixels – stock.adobe.com)
  • Warte, bis der Schmutz gut getrocknet ist und bürste das Fell aus.
  • Ist der Hund so verdreckt, dass du ihn baden musst, dann dusche ihn lediglich mit klarem, lauwarmem Wasser.
  • Nur im Notfall, also wenn sich der Hund in Kot oder im Mist gewälzt hat, kannst du den Hund baden und ein wenig Hundeshampoo benutzen. Danach das Hundeshampoo gründlich auswaschen.
  • Verwende kein Menschen-Shampoo, denn die dort enthaltenen aggressive Stoffe greifen den Säureschutzmantel der Hundehaut an.
  • Verzichte auf Shampoo mit Duftstoffen. Die Duftstoffe mögen für dich angenehm duften, aber dein Hund findet den Geruch eklig und will ihn schnellstmöglich wieder loswerden. Darum wälzen sich viele Hunde direkt nach dem Baden. Ein Hund identifiziert sich über seinen Geruch. Er gehört zu seiner Hundewürde. Mach‘ ihn also vor seinen Hundekumpeln nicht lächerlich.

Manchmal betritt man eine Wohnung, und sobald man zur Haustüre reinkommt, weht einem ein heftiger Hundegestank entgegen. Wenn ein Hund stinkt, und zwar immer, ist nicht normal. Kläre als erstes seine Gesundheit beim Tierarzt ab.

Stinkt ein Hund immer, dann liegt das häufig am Futter. Dann hilft es auch nicht, den Hund zu baden. Denn Hunde, die falsch ernährt werden, dünsten unangenehme, teils intensive Gerüche über Haut und Maul aus. Eine Futterumstellung – in Richtung gesunde Ernährung – hilft meist. Du musst ja nicht gleich das große Fass „Barfen“ aufmachen, aber achte zumindest auf die Zutaten des Futters und kaufe kein Billigfutter – es enthält hauptsächlich Müll aus der menschlichen Nahrungsmittelindustrie, die dem Hund nicht guttun.
Ein gesunder Hund riecht nur leicht nach Hund. Seinen individuellen Hundegeruch riechst du nur dann, wenn du deine Nase in sein Fell steckst.

  • Ein Hund muss nicht gebadet werden. Er besitzt einen eigenen natürlichen Reinigungsmechanismus.
  • Ist das Fell verdreckt, warte bis es getrocknet ist und bürste den Schmutz aus.
  • Hilft das nicht, dann dusche den Hund mit klarem Wasser ab.
  • Musst du härtere Geschütze auffahren, weil sich der Hund z.B. in Kot gewälzt hat, verwendest du ein wenig Hundeshampoo und spülst es danach sehr sorgfältig mit klarem Wasser ab.
  • Benutze kein Shampoo für Menschen und kein Shampoo mit Duftstoffen. Das schadet der Hundehaut, zerstört den Säureschutzmantel und macht deinen Hund vor seinen Kumpeln lächerlich.

Wie oft und warum badest du deinen Hund? Schreib‘ einen Kommentar!

Auch interessant:

Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge entstehen durch sorgfältige Recherche und eigener Erfahrung. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

Foto Startseite: © 135pixels – stock.adobe.com

12 Kommentare zu „Wie oft darf man Hunde baden? Am besten gar nicht“

  1. Unsere Hunde duschen wir bei Bedarf – mit Hunde-Shampoo, wenn sie sehr staubig riechen (nachdem wir sie jetzt 2 Jahre oder so gar nicht mit Shampoo gewaschen haben) oder sie z.B. im Meer waren und ohne Shampoo (mit Wasser) bei Hitze, damit die Verdunstungskälte sie abkühlt.

    Insgesamt haben wir unsere 12+ jährige DSH in ihrem Leben mit Shampoo sehr selten gewaschen.

    Sie hasst das Duschen und Baden übrigens. Der Tibet Terrier Mix mag’s auch nicht. Beide hassen übrigens auch Regen.

  2. Gebadet haben wir unsere Emma auch noch nie. Aber sie liebt das Duschen! Wir hatten noch nie Probleme, wenn sie sich draußen in irgendwas gewälzt hat und dann abgeduscht werden musste. Das hat sie vom ersten Moment an sehr gemocht und die „Massage“ durch den Duschkopf echt genossen. Shampoo benutzen wir, wenn überhaupt, nur Babyshampoo das frei von jeglichen Parfums, Silikonen und anderem Gedöns ist. Was wir unseren Köpfen nicht antun wollen, das wollen wir schon gar nicht dem Körper unseres Hundes antun. Im Zweifel tut es sicher auch ein Stück klassische Kernseife (wobei man da heute auch schauen muss, weil die Zutatenliste bei vielen doch deutlich länger ist als sie es früher war). Wenn es bei der Gassirunde geregnet hat, dann trocknen wir Emma einfach hinter mit einem großen Handtuch und einer schönen Massage ab und schon ist auch der typische „Nasser Hund“-Geruch kein Thema mehr.

  3. Ich habe ein Pumi. Es ist wie ein Pudelfell. Dann haben ich zwei weissen Schäfefhündinnen und ein Toypudel.

    Egal wecher Hundewelpe- In Welpenalter muss man die Tiere mehr baden. Da sie in jeder Schlamm, in jeder Gülle, teilweise sogar in tote Tiere wältzen. Sie springen ohne erlaubnis in ein Bach, Fluss , See oder in andere Gewässer. Mit der Zeit lernen die Hunde, was sie machen dürfen und was nicht.

    Die grossen Hunde muss man kaum baden. Ausser sie stinken.
    Die Kleinen wiederum schon. Da man sie schneiden muss, werden sie alle 2 Monaten gebadet und geschoren.
    Beim baden benutzte ich immer Hundeschampoo.

    Im Winter werden sie oft nass durch den Schnee. So werden sie nur trocken geföhnt.
    Im heissen Sommer gehen wir oft mit den Hunden baden. (draussen)
    Oft riecht man nichts aber im gewissen Gewässer haben die Hunde danach ein müffligen Geruch, die ich in meinem Haus nicht dulde. Mit der Zeit lernte man, welche.

    Alle Hunden gingen es gut und hatten keine Probleme.
    Seit neustem gehe ich mit den Hunden zu eine Frisörin. Durch ihr lernte ich kennen, dass Hundeschampoo nicht gleich Hubdeschampoo ist.
    (Die Hundeschampoo sind universal und nicht abgestimmt auf jeweiligen Hund) Sie kann es.
    Sie hat unzällige Produkten (Bio) und erklärte mir, dass sie auf die Rasse, auf die Farbe und auf die Haut achten muss.
    Bevor sie diesem Beruf ausübte, war sie in Apotheken/Drogerie.

    Ich finde man sollte die Hunde auch pflegen. Es ist in unser Verantwortung dass das Fell sauber ist und glänzt.
    Ein Hund kann auch krank werden, weil sie nur dreckig sind. Ab und zu ist es in Ordnung, wenn man nicht jede Woche oder tagtäglich badet.

  4. Ein Pudel nicht gebadet sieht nach dem scheren wie ein gerupftes Huhn aus . Zudem verfilzt er schnell. Meine Pudel 3 an der Zahl haben unterschiedliche badezeiten 1 x die Woche dickes Haar welches schnell verfilzt Mein Harlekin alle 4 Wochen und meine Black tan alle 8 Wochen reicht bei ihr . Bade sicher nicht aus spass an der Freud sondern weil es dem Hund gut tut Die Haut gut luft bejkommt und sichd er Hund somit wohl fühlt. Nicht immer alle Hunde über einen Kamm scheren

    1. Bin froh das zu lesen. Wundere mich manchmal wie häufig manche Leute ihren Hund baden. Wir haben einen Strassenhund adoptiert und haben ihn nach dem mehrtägigen Transport einmal ein bisschen gewaschen. Aber sie fand es furchtbar darum doch nur ein bisschen abgespült. Sie stinkt garnicht. Heute war sie in einem leicht modrig riechenden Tümpel und ich dachte noch das wir sie jetzt vielleicht doch Mal spülen müssen, aber jetzt wo sie trocken ist, riecht sie wieder prima. Wie du schon sagtest, unsere Katzen baden wir doch auch nicht.

  5. Also ich hab nen westi und das schon 14 Jahre lang. Ich bade ihn immer bevor der hundefriseur kommt da mir gesagt wurde wenn das Fell so fettig ist lässt es sich nur schwer oder gar nicht richtig schneiden.
    Zum Baden benutze ich auch nur hundeshampoo mit Mandeln und das verträgt er auch seit 14 Jahren prima!

  6. Unser Hugo, 4 Jahre alt, hasst Wasser, obwohl er ein Labbimix ist. Regen, Pfützen, usw. meidet er. Glücklicherweise aber auch Matsch und alles, in dem sich andere Hunde gerne wälzen.
    Daher wurde er noch nie gebadet und hat ein wunderschön glänzendes Fell.

  7. Ich bin auch der Meinung, dass man dieses Thema differenziert sehen sollte. Ich hatte 10 Jahre einen Hundesalon und folglich viel mit diesem Thema zu tun. Wenn einer meiner 4-beinigen Kunden Haut- oder Fellprobleme hatte, lag das immer am Futter oder einer Krankheit. Ich selbst hatte einen weißen Großpudel den ich mitunter alle 14 Tage gebadet habe (ohne Probleme) und einen Belgischen Schäferhund, den ich sein Hundeleben lang nie gebadet habe.
    Aktuell habe ich zwei Papillon. Der Ältere hat langes, dichtes Fell, dass sich definitiv besser bürsten und kämmen lässt wenn er regelmäßig gebadet wird. Gerade in der Zeckenzeit, wenn ich täglich auch mit dem Flohkamm durchgehe um Zecken abzusammeln.
    Der Kleine hat deutlich kürzeres Fell, dass sich wesentlich besser bürsten und kämmen lässt und vermutlich müsste man ihn nur selten baden. Leider bepinkelt er sich ausgiebig den Bauch, die Vorderbeine und die Schwanzspitze, sodass ich ihm täglich den „Pissbauch“ mit Wasser abdusche. Leider ist das nicht ausreichend, er riecht nach ein paar Tagen kräftig nach Urin, sodass ich ihm die betroffenen Stellen auch wieder mit Shampoo waschen muss.
    Also: Sehr individuell! Bitte keine Dogmen! Nichts muss, vieles kann!

  8. Romy Sperlich

    Ich lebe seit 55 Jahren mit Pudeln zusammen und die wurden immer regelmäßig gebadet. Hat noch keinen geschadet. Sie müssen aller 5-8 Wochen geschnitten werden und dazu muß das Fell sauber sein. In jeder Schermaschinenanleitung steht, das man nur an sauberes Fell gehen soll, da die Scherköpfe sonst stumpf werden. Hundehaarwäsche hat eine gute Rückfettung und schadet bei normaler Haut nicht!

  9. Ich habe einen Pudel…die müssen einfach regelmäßig gebadet werden, damit man sie scheren kann. Bade ich nicht verfilzt er zudem schnell (er ist kurz geschoren). Alle Hunde über einen Kamm zu scheren finde ich nicht toll…es gibt mehrere Hund, wo man um das Haare schneiden nicht herumkommt und will man sich die Werkzeuge nicht kaputt machen davor eben baden muss übrigens inklusive Shampoo.
    Übrigens hatte ich davor einen Mischling…der wurde in fast 17 Jahren vielleicht 5 mal gebadet und sah immer ordentlich aus. Ich bin was das angeht keine Badefanatikerin. 😉

  10. Hmmm…
    Dass Hunde nicht mit duftenden „Menschen-Shampoos“ gebadet werden dürfen, das ist ja allgemein bekannt.
    Was mich aber an solchen Artikeln über das Thema „Hunde und Baden“ immer stört: Es wird meistens nicht beschrieben, was unter „Baden“ eigentlich genau zu verstehen ist.
    Es gibt ja nun massenhaft Hunde, die das Wasser lieben. Ein Indiz dafür sind beispielsweise die „Hundebadetage“ in öffentlichen Schwimmbädern, die immer populärer werden.
    Auch unser Hund ist ein solcher „Wasserhund“. Er kann auf Spaziergängen praktisch keinen Graben, Bach, Fluß, Teich, See auslassen, ohne darin zu plantschen oder schwimmen – selbst jetzt in der kalten Jahreszeit. Er „badet“ also quasi jeden Tag – und das aus freien Stücken und mit allergrößtem Vergnügen (übrigens: dass er sich danach wälzt kommt nur ganz selten vor).
    Und ja, wie die meisten Hunde wälzt sich auch unser Hund in allem, was „stinkt“ (Kot, frisch geodelte Wiese, Mist, etc.). Das passiert aber gottseidank nicht so häufig (ca. alle 4 – 5 Tage; wenn’s halt eine passende „Gelegenheit“ dazu gibt…).
    Nun hat unser Hund leider auch noch (mittel-)langes Fell, das nach den Gassigängen gerade in den nassen Jahreszeiten derart verdreckt ist, dass wir ihn so nicht ins Haus lassen können.
    Also bekommt er in diesen Fällen zunächst eine Dusche mit lauwarmen Leitungswasser im Keller (ohne jegliches Shampoo) mit anschließender Abrubbel-Aktion (beides genießt er übrigens sehr…), bevor wir in die Wohnung gehen. Hundeshampoo setzen wir nur ein, wenn er sich in etwas ganz Ekligem gewälzt hat…
    Warten bis das Fell getrocknet ist und anschließendes Ausbürsten ist keine gute Option, weil er dann viel zu lange allein im Keller wäre.

    Wenn man das, was ich oben beschrieben habe, als Baden betrachtet, dann hat unser Hund bestimmt schon weit 1000 Mal in seinem Leben gebadet – oft auch mehrmals täglich…
    Seinem Fell oder seiner Haut hat das in den bisherigen 8 Jahren in keinster Weise geschadet.

    Es wäre schön, wenn sich der Autor hierzu präzisieren würde, Denn nach meiner Erfahrung sind mindestens 10% aller Hunde „wasseraffin“ und haben von sich aus gern Wasserkontakt.

    1. Hallo Springerman, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, das freut mich. Gerne will ich präzisieren, was ich unter Baden verstehe. Wie du schon geschrieben hast, gibt es wasseraffine Hunde, die liebend gerne im See herumplanschen. Dagegen ist überhaupt nichts zu sagen. Was aber meiner Meinung nach gar nicht geht, ist, wenn Hundebesitzer ihren Hund einmal pro Woche unter die Dusche oder in die Badwanne stecken und gründlich waschen, weil das Tier nach Hund riecht oder das Fell nicht picobello ist. Ein Hund riecht nach Hund, und das ist richtig so. Man muss ihn nicht klinisch sauber halten. Trocken ausbürsten genügt in der Regel.
      Liebe Grüße, Myriam

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen