Probleme mit zweiter Katze

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Du hast eine zweite Katze geholt. Jetzt vertragen sie sich nicht. Sie fauchen, schlagen, beißen oder haben Angst. Das kannst du tun, damit sich die Katzen mögen.

Warum ist die Zusammenführung von Katzen schwierig?

Zusammenführung: Katze schlägt Katze
Eine Katze duldet in ihrem Revier erstmal keinen Artgenossen. Sie versucht, ihn zu vertreiben. (Foto: © kotopalych – stock.adobe.com)

Stell dir vor, du kommst nach Hause und ein Fremder hat sich in deiner Wohnung eingenistet. Er bedient sich an deinem Kühlschrank, liegt in deinem Bett und fasst deine persönlichen Dinge an. Bestimmt wärst du empört und würdest den Eindringling vor die Türe setzen. Genauso geht es deiner Katze. Der Artgenosse soll gefälligst sofort abhauen. Deine Katze ist stinksauer. Aus Katzensicht ist das ihr gutes Recht. Schließlich geht es um ihr Revier.

Der neuen Katze gefällt die Situation auch nicht. Denn sie weiß über die Revierrechte der Erstkatze Bescheid. Und sie weiß natürlich auch, dass sie unrechtmäßig in das besetzte Revier eingedrungen ist. Flüchten kann sie nicht, denn die Wohnung hat für sie keinen Ausgang.

Diese Situation ist für beide Katzen ein Desaster.

Damit eine Chance auf Freundschaft besteht, darfst du die neue Katze nicht einfach im neuen Zuhause freilassen. Stattdessen sollte sie an den ersten drei Tagen in einem anderen Raum untergebracht werden. So können sich die Katzen langsam an die Anwesenheit und an den Geruch der anderen gewöhnen.

Nimm die räumliche Trennung bitte ernst, denn wenn das erste Zusammentreffen schiefläuft, kann es sein, dass die beiden Katzen niemals Freunde werden.

Wie eine Zusammenführung ablaufen sollte, erfährst du hier: Katzen zusammenführen in 8 Schritten.

Neue Katze: Wie die ersten Tage ablaufen sollten

Ein Artgenosse ist ins Reviers eingedrungen. Darum faucht und knurrt deine Katze. Wahrscheinlich verpasst sie ihr einige Katzenhiebe. Das ist normal. Eingreifen solltest du nur dann, wenn sich die Katzen extrem attackieren, Fell durch die Luft fliegt oder eine der Katzen große Angst hat (dazu weiter unten mehr).

Die Entscheidung, ob eine Freundschaft entsteht, liegt in der Hand der Erstkatze

Nur die Erstkatze bestimmt, ob und wann eine Freundschaft beginnt. Bis sie die Entsccheidung getroffen hat, zeigt sie der neuen Katze die kalte Schulter.

Die neue Katze verhält sich zurückhaltend und freundlich. Je nach Charakter hat sie vielleicht auch ein bisschen Angst und faucht, wenn deine Katze zu nahekommt. Aber vor allem will sie mit deiner Katze Freundschaft schließen. Selbst wenn sie einen Katzenhieb bekommt, ist sie nicht beleidigt, sondern sucht immer wieder die Nähe zu deiner Katze.

Sobald deine Katze Zugeständnisse macht, ist die Zusammenführung geschafft. Zum Beispiel wenn sie sich von der neuen Katze ausgiebig beschnüffeln lässt. Oder wenn die Neue auf demselben Sofa schlafen darf. Oder wenn sie mitspielen darf.

Wenn deine Katze die Freundschaft gestattet, erlaubt sie damit der neuen Katze auch automatisch, dass sie in ihrem Revier bleiben darf.

So war es bei meinen Katzen – Tiger zeigt Pari erstmal die kalte Schulter:

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Wie bekomme ich meine Katzen dazu, dass sie sich mögen?

Gemeinsames Spiel ist oft der Schlüssel für eine Annäherung. Denn Spielen mit einem Artgenossen ist das Höchste für Katzen (wir Menschen sind beim Spielen nur ein unzulänglicher Ersatz).

Das gemeinsame Spielen macht derart Spaß, dass die neue Katze als Bereicherung wahrgenommen wird. Und genau das ist das Ziel: Die Vorteile der neuen Katze sollen die Vorbehalte überwiegen.

Fördere also das gemeinsame Spiel.

Wenn aber die Chemie zwischen den Katzen einfach nicht stimmt, kann man gar nichts tun.

Zwei Katzen kuscheln
Nach sechs Wochen kuscheln Tiger und Pari zum ersten Mal. (Foto: © Myriam F. Goetz)

Soll ich die Katzen in der Nacht trennen?

Anfangs sollest du die Katzen auf jeden Fall nachts trennen. Damit sie in Ruhe schlafen können. Ansonsten müssen sie die ganze Nacht auf der Hut sein, weil sie vom Artgenossen überfallen werden könnten.

Die Trennung in der Nacht ist sehr wichtig, um den Stresspegel möglichst niedrig zu halten. Denn umso mehr die Katzen gestresst sind, desto mehr attackieren sie sich.

Dasselbe gilt, wenn die Katzen alleine zu Hause sind. Wenn du außer Haus gehst, trenne die Katzen.

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Wie lange dauert es, bis eine Katze eine andere akzeptiert?

Nach ungefähr zwei Wochen kann man eine erste Einschätzung wagen. Es sollte eine positive Tendenz sichtbar sein.

Nach vier Wochen sollte klar sein, ob die beiden Katzen Freunde werden können oder nicht. Sie kuscheln dann wahrscheinlich noch nicht miteinander, aber sie sind friedlich, fressen nebeneinander, schlafen entspannt in Anwesenheit der anderen Katze. Aber es kann noch immer gelegentlich Katzenhiebe setzen.

Ein gutes Zeichen ist, wenn sich die Katzen weder ignorieren noch attackieren. Also wenn sie sich gegenseitig wahrnehmen und miteinander agieren – ohne Kampf. Das ist der Fall, wenn z.B. sie zumindest ein bisschen miteinander spielen oder wenn sie beide auf dem selben Bett liegen.

Zwei Katzen auf dem Bett
Tiger erlaubt es zum ersten Mal, dass die neue Katze so nah bei ihm liegt. (Foto: © Myriam F. Goetz)

Wenn dieser Zustand nach vier Wochen eingetreten ist, wird die Zusammenführung klappen. Es kann dann aber trotzdem noch ein, zwei Monate dauern, bis sie wirklich Freunde sind.

Natürlich gibt es auch Katzen, die sich innerhalb weniger Tage anfreunden, aber das ist nicht die Regel.

Katze schlägt neue Katze

Deine Katze möchte den fremden Eindringling in ihrem Zuhause natürlich nicht dulden. Das bringt sie zum Ausdruck und schlägt die neue Katze. Wenn sie nur gelegentlich einen Katzenhieb austeilt, ist das ein gutes Zeichen.

Wenn deine Katze aber unzählige Schläge im Stakkato austeilt, wenn sie die andere Katze geradezu verprügelt, bei jeder Gelegenheit über sie herfällt oder durch die Wohnung jagt, musst du eingreifen. Trenne die Katzen und bringe sie in unterschiedlichen Räumen unter, damit sie sich beruhigen.

Treten diese extremen Situationen noch nach maximal vier Wochen auf, stehen die Chancen für eine Freundschaft schlecht. Dann nützt auch eine räumliche Trennung nichts. Denn sobald die Katzen wieder aufeinandertreffen, geht der Kampf weiter. Dann muss man sich leider eingestehen, dass die Zusammenführung gescheitert ist. Die beiden Katzen passen dann einfach nicht zueinander.

Vier Wochen sind nur ein Richtwert. Vertraue auf deinen gesunden Menschenverstand. Hast du den Eindruck, dass es für die neue Katze bereits nach zwei Wochen nicht mehr erträglich ist, beende die Zusammenführung.

Manche Leute vertreten die Ansicht, man solle die Katzen kämpfen lassen und nicht eingreifen. Tu das bitte nicht, das ist für mindestens eine Katze eine fürchterliche Situation. Manche Katzen haben dadurch für den Rest ihres Lebens Angst vor Artgenossen. Lass‘ es die Katzen also keinesfalls unter sich ausmachen.

Katze hat Angst vor neuer Katze

Wenn deine Katze grundlos vor der neuen Katze Angst hat, gib ihr ein paar Tage Zeit. Wenn sie aber nach einer Woche noch immer unter dem Sofa rauskommt, ist das ein schlechtes Zeichen.

Denn deine Katze befindet sich aus Katzensicht in der mächtigeren Position, weil das Revier ihr gehört. Wenn eine der beiden Katzen ängstlich reagiert, sollte es die Zweitkatze sein, weil sie in ein fremdes Revier eingedrungen ist – nicht die Erstkatze. Ist es umgekehrt, stimmt die Chemie zwischen den Katzen nicht.

Hat deine Katze nach einer Woche noch immer extrem Angst vor der zweiten Katze, solltest du die Zusammenführung beenden (mehr dazu weiter unten).

Katze mag die neue Katze nicht

Es ist selten, dass die neue Katze sofort akzeptiert wird. Normal ist, dass die Erstkatze erstmal keinen Artgenossen in ihrer Wohnung duldet. Darum mag deine Katze die neue Katze natürlich erstmal überhaupt nicht. Wahrscheinlich ist sie sogar zornig über deren Anwesenheit. Das ist normal.

Wenn sich die Katzen aber nach maximal vier Wochen noch immer spinnefeind sind, ist die Zusammenführung gescheitert (mehr dazu weiter unten).

Die neue Katze hat Angst und versteckt sich seit Tagen

Viele Katzen verstecken sich an den ersten drei Tagen unter dem Sofa. Danach sollte die neue Katze aber zunehmend aus ihrem Versteck herauskommen und die Umgebung erkunden.

Ängstliche Katze unter dem Bett
Anfangs verstecken sich neue Katzen oft unter dem Bett. (Foto: © Myriam F. Goetz)

Wenn die neue Katze nach maximal zwei Wochen noch immer verängstigt unter dem Sofa sitzt, warte nicht länger, sondern treffe eine Entscheidung zu Gunsten der Katzen. Gib der neuen Katze die Chance auf ein anderes Zuhause, in dem sie sich wohkl fühlt.

Hat die Katze gar nicht vor deiner Katze Angst, sondern vor dir? Dann wirkt eine souveräne und menschenerfahrene Katze Wunder. Denn ein Wildfang orientiert sich gerne an einer selbstsicheren, menschenbezogenen Erstkatze. Das gibt ihr Sicherheit.

Viele Pflegestellen können scheue Katzen nur deshalb sozialisieren, weil es einen souveränen Artgenossen gibt.

Die Zusammenführung ist gescheitert – was nun?

Wenn es nach maximal vier Wochen keine positive Tendenz gibt, wenn eine der Katzen noch immer Angst hat, aggressiv reagiert oder wenn extreme Kämpfe stattfinden, gibt es nur eine einzige richtige Lösung: Gib die neue Katze ins Tierheim zurück oder suche ihr ein neues Zuhause, in dem sie sich wohl fühlt. Du tust den Katzen keinen Gefallen, wenn sie zusammenleben müssen.

Behältst du die Zweitkatze trotzdem, leben die Tiere im besten Fall nebeneinander her. Jede lebt ihr eigenes Leben, zwischendurch entstehen immer wieder Spannungen. Das war nicht das, was du dir für deine Katze gewünscht hast.

Im schlechtesten Fall bekämpfen sich die Katzen ein Leben lang. Das ist kein schönes Leben.

Habe kein schlechtes Gewissen, wenn du die neue Katze wieder abgibst. Ganz im Gegenteil. Denn es ist eine selbstlose Tat zu Gunsten der Katzen. Alles richtig gemacht!

Vielleicht hast du dich in die neue Katze verliebt und möchtest sie am liebsten behalten? Trotzdem möchte ich dir folgendes ans Herz legen: Du wolltest deiner Katze etwas Gutes tun und hast ihr darum einen Freund geholt. Wenn sich die Katzen aber nicht verstehen, wird deine eigentlich gute Tat zur Farce.

Warte mit der Entscheidung nicht zu lange, denn es wird dir immer schwerer fallen, die Katze abzugeben. Tausende von Katzenhaltern berichten, dass sich ihre Katzen noch nach Jahren bekämpfen und niemals Freunde wurden. Tu das deiner Katze nicht an.

Es ist nicht schlimm, wenn die Zusammenführung nicht klappt. Wir Menschen wollen uns schließlich auch nicht mit jedem anfreunden. Auch bei uns muss die Chemie stimmen. Katzen geht es genauso.

Gib aber nach dem ersten Scheitern nicht auf und versuche die Zusammenführung erneut mit einer anderen Katze. Denn fast alle Katzen sind sehr viel glücklicher mit einem Artgenossen. Es lohnt sich, nicht sofort aufzugeben.

Wichtig: Lass dir von niemanden einreden, eine Zusammenführung würde viele Monate oder gar Jahre dauern.

So war es bei meinen Katzen – Neue Katze attackiert Tiger:

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Ende

Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge entstehen durch umfangreiche Recherche und eigener Erfahrung. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

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10 Kommentare zu „Probleme mit zweiter Katze“

  1. Moin,
    Ich habe heute den Bruder meines Katers zu mir geholt, da meiner so wirkte als bräuchte er einen Spielgefährten.
    In den ersten Stunden lief alles super, sie haben nicht geraucht, geknurrt oder das Fell gestreubt.
    Jetzt allerdings attackiert mein Kater den neuen mit Buckel und Aufgestellten Fall.
    Ich bin etwas unsicher wie ich jetzt vorgehen soll. Räumliche Trennung heißt es. Ja aber das ist gerade etwas schwer in meiner Wohnsituation.
    Gibt es sonst Tipps die ihr für mich hättet?

    1. Dein Kater hat bemerkt, dass der Bruder in seinem Zuhause bleiben wird, darum wird die Rangfolge geklärt. Das kann man nicht vermeiden. Nach deiner Beschreibung scheinen die Attacken aus Katzensicht aber nicht sehr heftig zu sein. Das ist ein gutes Zeichen. Wie verhält sich der neue Kater? Ist er durch die Angriffe eingeschüchtert oder nimmt er es gelassen? Achte vorallem darauf, dass die Katzen in Ruhe schlafen können und keiner der beiden dabei attackiert wird. Wie lange sind die beiden Kater wieder zusammen? LG, Myriam

  2. Hallo Myriam
    Ich habe seit 5 Wochen eine Zweitkatze. Die Erstkatze kam damal virl zu früh von der Mutter weg in ein Zuhause und wurde dann wieder abgegeben. Seither lebte sie als Einzelkatze bei mir. Sie ist 2,5 Jahre alt. Die neue Katze ist mittlerweile 16 Wochen alt und hängt schon sehr an der grossen und ist neugierig und will kuscheln. Due grosse jagt sie manchmal noch und verteilt Hiebe. Manchmal putzt die grosse die kleine, es sind aber nur 3-4 kurze Schlecker im Vorbeigehen, keine Putzorgie. Schlafen tun sie freiwillig im gleichen Zimmer.
    Wie ist hier deine Einschätzung? Können die beiden noch Freunde werden?
    Vielen Dank und liebe Grüsse
    Michelle

    1. Liebe Michelle, das Verhalten der beiden Katzen hört sich gut an. Wenn die Erstkatzen nach fünf Wochen die Neue ableckt, auch wenn es kurz ist, ist das ein gutes Zeichen. Und die Kleine sucht auch die Nähe der anderen Katze. Bei meinen beiden Katzen war es zu diesem Zeitpunkt ziemlich äjnlich. Aber es ist auf jeden Fall eine positive Tendenz. Wenn die Zusammenführung gescheitert wäre, dann würden eine Katze oder beide Katzen ständig jagen, schlagen, fauchen, knurren oder eine davon mit Angst reagieren. Du wirst sehen, das wird klappen. LG, Myriam

      1. Liebe Myriam
        Vielen Dank für deine Rückmeldung, du hast mir Mut gemacht!
        Nun sind bereits 8 Wochen vorbei. Aktuell ist es eigentlich die meiste Zeit ruhig zwischen den beiden. Es scheinst mir jedoch so, als wäre es für die Erstkatze jeden Morgen eine neue Zusammenführung, da sie vorallem Morgens nicht gut auf die neue zu sprechen ist. Sie faucht und knurrt, es gibt Gejage und auch Gehaue, immer von der Grossen. Die Kleine hat mittlerweile grossen Respekt. Wenn die Grosse an der Kleinen lecken will, dann legt sie sich auf den Rücken und hält alle Pfoten bereit, da sie „Angst“ hat.
        Die Grosse leckt selten an der Kleinen und im nächsten Moment haut sie ihr wieder eine.
        Pfotenhiebe gibt es täglich aber sie können auch friedlich im gleichen Raum sein. Anschmiegen von der Kleinen an die Grosse gibt es nicht mehr.
        Die Kleine sucht oft Schutz bei mir, scheint aber nicht grundsätzlich Angst du haben.
        Die Grosse ist auch mir gegenüber anders geworden seit Anfang her. Faucht und knurrt mich zwischendurch an oder haut mich, kommt aber auch zum Schmusen.
        Ich wäre sehr dankbar über deine erneute Einschätzung zu meiner Situation. Ich môchte so sehr, dass beide Katzis glücklich sind und habe Angst, dass es nicht klappt.

        1. Liebe Michelle, noch hört sich Deine Beschreibung nicht dramatisch an. Trotzdem macht es dein Eindruck, als ob sich die Beziehung der beiden Katzen etwas verschlechtert hat. Nun muss man herausfinden, wie man die Katzen unterstützen kann.
          Viele Katzen sind am Morgen feindlich eingestellt, weil sie Hunger haben. Wenn Katzen hungrig sind (und das sind sie am Morgen meistens, weil zwei Futterrationen pro Tag eigentlich zu wenig sind), dann gibt es in diesem Frust oft Aggressionen gegenüber der anderen Katze. Vielleicht hilft es, wenn Du den Katzen spät abends, vor dem Bettgehen, nochmal Futter gibst. Dann sind sie morgens nicht hungrig und entspannter.
          Bei meinen Katzen war das Eis gebrochen, als der alteingesessene Kater herausfand, dass er mit dem neuen Artgenossen viel toller spielen kann als mit Menschen. Vielleicht kannst Du gemeinsames Spielen fördern?
          Bestimmt wäre es hilfreich, wenn sich beide Katzen zurückziehen können, wenn sie das wünschen. Meist brauchen Katzen erhöhte Rückzugsorte, z.B. auf dem Schrank oder im Schrank. Du kannst auch überlegen, ob Du sie nachts trennst – damit jede Katze in Ruhe und ohne Sorge schlafen kann.
          Versuche, Deiner alteingesessene Katze viel Aufmerksamkeit zu schenken, damit sie nicht eifersüchtig ist. Teilt deine Katze gegenüber der neuen Katze einen Katzenhieb aus, brauchst Du nicht zu schimpfen. So etwas kann man ohnehin nicht unterbinden und Deine Katze fühlt sich zu unrecht maßgeregelt.
          Ich hoffe, das hilft weiter. LG, Myriam

  3. Dem muss ich leider arg widersprechen. Es ist eine Frage der Herangehensweise, wieviel Platz die Tiere haben und ob die Möglichkeit des Freigangs besteht. Ich betreibe seit über 20 Jahren privaten Tierschutz für Katzen und ja, es ist auch nach Monaten! noch möglich, dass Katzen sich aneinander gewöhnen können, eng nebeneinander liegen und sich gegenseitig putzen. Dafür braucht es aber viel Geduld und Einfühlungsvermögen des Menschen.
    Ein Tier zurück ins Tierheim zu geben, sollte die letzte! Option sein, da dies einen erneuten Rückschlag für eine Katze bedeutet und diese womöglich dann gar nicht mehr vermittelbar ist, da sie das Vertrauen zu den Menschen komplett verlieren kann. Was für ein tolles, trostloses restliches Leben!

    1. Liebe Manuela, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe keine Zweifel, dass es Ausnahmen gibt: Katzen, die sich nach vielen Monaten der Feindschaft am Ende doch noch anfreunden. Aber die Regel ist das nicht. Wenn sich Katzen nach einem Monat noch immer bekriegen und nicht einmal eine kleine Zuneigung entstanden ist, werden sie i.d.R. keine Freundschaft mehr schließen. Wenn man Glück hat, leben die Katzen dann nebeneinander her und ignorieren sich. Wenn man Pech hat, bekriegen sie sich für den Rest ihres Lebens. Beide Situationen sind unerträglich. Für die neue Katze ist die Situaton geradezu ein Alptraum. Sie kommt aus dem Tierheim, hat vielleicht zuvor ihr Zuhause verloren oder ist draußen ohne Menschen aufgewachsen. Und nun lebt sie zwar in einem neuen Zuhause, aber im Krieg mit der Erstkatze. Meiner Meinung ist es geradezu eine selbstlose Entscheidung, die Respekt verdient, wenn man die neue Katze zurück ins Tierheim bringt. So etwas macht niemand leichtfertig. Aber offensichtlich war das Zuhause, das ich der Katze bieten konnte, nicht das richtige. Zurück im Tierheim hat sie die Chance, ein neues Zuhause zu finden, das besser zu ihr passt. Man muss sich von dem Gedanken verabschieden, dass es einer Katze nur bei mir gut geht. Manchmal ist ein anderes Zuhause bei anderen Leuten das bessere Zuhause.
      Auch wenn es einige wenige Ausnahmen gibt und sich Katzen nach Monaten der Feindschaft doch noch anfreuden, sollte man diese Vorgehensweise nicht empfehlen. Denn wenn sich erst nach Monaten herausstellt, dass sich die Katzen nicht vertragen, kann man die Zweitkatze wirklich nicht mehr ins Tierheim zurück geben. Ein Alptraum für beide Katzen.
      LG, Myriam

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