Erbrechen bei Katzen – wann musst du zum Arzt?

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Erbrechen bei Katzen ist harmlos, wenn nur Fell erbrochen wird. Aber bei bestimmten Symptomen ist Erbrechen ein Alarmzeichen und kann auf gefährliche Krankheiten hinweisen. Wann musst du zum Arzt?

Erbrechen bei Katzen ist ein Schutzmechanismus, der aus dem Körper Schadstoffe, Fremdkörper und Krankheitserreger entfernt. Also erstmal eine gute Sache.

Aber Erbrechen bei Katzen kann auch auf eine Erkrankung hindeuten, bei der du keine Zeit verlieren darfst und schnell den Tierarzt aufsuchen musst. Wichtig ist, zu erkennen: Was ist normal und was nicht.

Harmloses Erbrechen bei Katzen erkennen

Katze erbricht (nasses) Fell

Bei der Fellpflege schlucken Katzen eine Menge Haare. Die meisten davon werden über den Darm entsorgt. Aber ein Teil bleibt im Magen und muss von Zeit zu Zeit durch Erbrechen entsorgt werden. Das ist wichtig, weil ansonsten die Haare den Darm verstopfen und einen lebensbedrohlichen Darmverschluss bewirken können.

Erbricht deine Katze also gelegentlich Fell, ist kein Grund zur Besorgnis.

Katzen erbrechen übrigens keine Haarballen im herkömmlichen Sinn, sondern ein Büschel zerfranster und nasser Haare.

Wie du deine Katze unterstützen kannst

  • Katzengras erleichtert das Erbrechen bei Katzen. Das ist wichtig! Wenn deine Katze keine Freigängerkatze ist, solltest du ihr unbedingt Katzengras besorgen. Sorge dafür, dass sie jederzeit rankommt.
    Manche Katzenbesitzer sind genervt, weil sie das Erbrochene beseitigen müssen und nehmen darum der Katze das Katzengras weg. Tu‘ das bitte nicht, deine Katze kann dann das Erbrechen schwer oder gar nicht einleiten. Die Folge: Der Katze ist übel, sie leidet unter Bauchschmerzen und es besteht die Gefahr eines Darmverschlusses.
  • Bürste deine Katze regelmäßig, so landet ein Großteil des Fells gar nicht erst im Katzenmagen.

Erbrechen ist übrigens auch für Katzen eine unangenehme Sache: Es ist anstrengende, körperliche Arbeit und kein Vergnügen.

Beim Putzen landet viel Fell im Magen.
Bei der Fellpflege gelangen eine Menge Haare in den Magen. Die müssen irgendwie wieder raus aus der Katze.
(Foto: © DoraZett, fotolia.com)

Katze schlingt beim Fressen und erbricht danach

Wenn Katzen nach dem Fressen erbrechen, haben sie sich meistens überfressen. Das betrifft oft Katzen aus dem Tierheim oder im Mehrkatzen-Haushalt.. Sie haben Sorge, nicht genügend Nahrung zu bekommen. Darum fressen sie so schnell und so viel wie möglich. Denn alles, was sie nicht sofort fressen, schnappt sich eine andere Katze.

Wie du deine Katze unterstützen kannst

  • Lass deine Katze beim Fressen in Ruhe. Am besten aus dem Raum hinausgehen.
  • Leben in deinem Haushalt mehrere Katzen, braucht jede einen eigenen Futternapf.
  • Haben deine Katzen Futterneid oder klauen sich gegenseitig das Futter, lässt du die schlingende Katze in einem eigenen Raum bei geschlossener Türe in Ruhe fressen.
  • Wenn deine Katze schlingt, weil sie im Mehrkatzen-Haushalt Angst hat, dass sie nicht genügend zu fressen bekommt, ist der Futternapf von SureFeed mit Mikrochip**, Der lässt sich ganz einfach auf den Mikrochip von Katzen programmieren und öffnet sich nur dann, wenn die richtige Katze vor dem Napf steht. So kann sich jede Katze den ganzen Tag zum Fressen Zeit nehmen und in ihrem eigenen Rhytmus fressen.

So erkennst du bedenkliches Erbrechen bei Katzen

Erbricht deine Katze regelmäßig und mehrmals pro Woche oder sogar mehrmals am Tag, solltest du zum Tierarzt gehen. Dasselbe gilt, wenn das Erbrochene dunkel gefärbt ist oder nach Fäkalien riecht.

Wenn die Katze z.B. weißen Schaum oder klare Flüssigkeit erbricht, ist dies meist ein Indiz für Chronische Niereninsuffizienz.

Aufhorchen musst du, wenn sich die Routine ändert, wenn sie mehrmals kurz hintereinander erbricht, wenn Blut im Erbrochenen ist oder Kot.

Oder wenn andere Symptome hinzukommen: Abmagerung, Appetitmangel, starker Maulgeruch, Fieber, stumpfes Fell, Abgeschlagenheit oder Lethargie. Vorsicht ist auch geboten, wenn deine Katze mit einem Mal ungewohnt viel Wasser trinkt.

Ob das Erbrechen deiner Katze auf eine gefährliche Krankheit hinweist, kannst du an den Symptomen erkennen.
Ob das Erbrechen deiner Katze auf eine gefährliche Krankheit hinweist, kannst du an den Symptomen erkennen.
(Foto: © farbkombinat, fotolia.com)

Gesundheitlich gefährlich wird es, wenn deine Katze durch das Erbrechen mehr Flüssigkeit verliert, als sie aufnimmt. Das kann schnell lebensbedrohlich werden. Erkennen kannst du das so:

  • Welche Farbe hat das Zahnfleisch der Katze? Wenn es rosa ist, ist alles in Ordnung. Ist es sehr blass oder weiß, deutet dies auf eine Anämie hin.
  • Prüfe die Elastizität des Hautgewebes. Hebe das Fell an den Katzenschultern an und lasse es los. Die Haut sollte gleich wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückgleiten. Wenn nicht, deutet dies auf eine schwere Austrocknung hin.

Symptome bei Würmern

Erbrechen bei Katzen kann auch von Würmern ausgelöst werden.

Würmer verursachen unterschiedliche Symptome, aber am häufigsten gehen sie einher mit Durchfall, Blut im Kot, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Fellausfall und Erbrechen.

Würmer entziehen der Katze wichtige Nährstoffe, können Blut saugen, Gewebe zerstören und innere Blutungen verursachen. Dies belastet den Organismus und schwächt das Immunsystem.

Zu erkennen sind Würmer am Kot. Dort kannst du die meist weißlich-durchsichtigen Wurmsegmente gut sehen.

Ein Wurmbefall verläuft vielfach unbemerkt, weil die auffälligen Symptome erst bei starkem Befall auftreten.

Symptome bei Nierenerkrankungen

Typisch für nierenkranke Katzen sind übermäßiges Trinken und häufiges Erbrechen (z.B. weißer Schaum oder klare Flüssigkeit). Weitere Symptome: Appetitmangel, Gewichtsverlust, Durchfall, lethargisches Verhalten, sumpfes Fell, Müdigkeit, Mundgeruch, eingesunkene Augen, Blutarmut (Anämie).

Die Chance, dass deine Katzen nierenkrank wird, ist leider groß. Denn die häufigsten Erkrankungen bei Katzen über dem 9. Lebensjahr ist die chronische Niereninsuffizienz. Grund ist minderwertiges, schädliches Futter.

Dieses artfremde Futter muss der Katzenorganismus aufwändig als Sondermüll entsorgen. Die Folge: Unsere Katzen werden krank.

Besteht Verdacht auf eine Nierenerkrankung, solltest du zügig zum Tierarzt gehen. Es gibt gute Medikamente, mit denen du den Fortschritt von Niereninsuffizienz verlangsamen und für mehr Wohlbefinden sorgen kannst. Heilbar ist Niereninsuffizienz nicht. Aber bei richtiger Behandlung kann eine Katze damit noch viele Jahre ein schönes Leben führen.

Syptome bei Magenerkrankungen

Erbrechen bei Katzen hängt häufig mit dem Verdauungstrakt zusammen, z.B. bei Magenschleimhaut-Entzündungen oder -Infektionen. Magenkranke Katzen leiden neben Erbrechen auch unter Appetitlosigkeit und Übelkeit.

Katzen sind ungeheuer tapfer und zeigen nicht, wenn es ihnen schlecht geht. Du erkennst es z.B. daran, wenn deine Katze zwar zum Napf geht, schnüffelt und sich dann abwendet. Auch wenn deine Katze alles Futter abweist und nur die absoluten Lieblings-Leckerchen frisst, ist das ein Zeichen für eine Gastritis.

Nur weil deine Katze nicht frisst, bedeutet das übrigens nicht, dass sie keinen Hunger hat – sie hat natürlich Hunger, aber ihr ist schlecht oder sie hat Magenschmerzen.

Bei Magenerkrankungen, besonders wenn sie chronisch sind, ist es wichtig, dass die Tiere nicht unter Übelkeit, Magenschmerzen oder Sodbrennen leiden müssen. Diese Symptome sind mit Medikamenten gut in den Griff zu bekommen. Es ist heute nicht mehr nötig, eine schmerzhafte Gastritis durchzustehen.

Symptome bei Vergiftung

Katzen vergiften sich häufiger als allgemein angenommen. Seltener wegen Giftködern, sondern wegen dem Fressen von giftigen Pflanzen wie Euphorbien, Kalla, Efeu oder Oleander, sowie Schneckenkörnern, Insektenschutzmitteln oder menschlichen Medikamenten wie Paracetamol.

Erbrechen bei Katzen kann daher auch auf eine Vergiftung deuten. Mögliche Anzeichen dafür sind neben Erbrechen auch Durchfall, vermehrtes Speicheln, Benommenheit, Unsicherheit beim Gehen, Zittern, Krämpfe, Lähmungen, besonders enge oder weite Pupillen, starke Unruhe.

Kranke Katze
Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung, solltest du alles stehen und liegen lassen und deine Katze flott zum Tierarzt bringen.
(Foto: © ingusk, fotolia.com)

Befürchtest du eine Vergiftung, solltest du alles stehen und liegen lassen und deine Katze sofort zum Tierarzt bringen.   Auch wenn es eklig klingt: Zur schnelleren Diagnose nimm etwas von dem Erbrochenen zum Tierarzt mit.

Symptome bei Schilddrüsenüberfunktion

Eine Vergrößerung der Schilddrüse ist meist gutartig und eigentlich harmlos. Aber die Vergrößerung erfolgt durch das Wuchern von bestimmten Zellen, die ein Hormon produzieren (Thyroxin). Dieses Hormon treibt alle Organe und Zellen zur schnelleren Arbeit an. Der Organismus läuft also auf Hochtouren.

Eines der auffälligsten Symptome ist der Heißhunger. Obwohl sie außergewöhnlich viel fressen, verlieren sie zunehmend Gewicht. Das Fell der Tiere ist struppig und ungepflegt. Es kommt zu faulig riechenden, voluminösen Durchfällen.

Bei der geringsten Aufregung oder Anstrengung beginnen diese Katzen zu hecheln, weil sie für ihre beschleunigte Verbrennung mehr Sauerstoff brauchen.

Diese Krankheit führt zum Tod, wenn sie nicht behandelt wird.

Katze erbricht: Das Wichtigste kurz zusammengefasst

  • Erbricht deine Katze hin und wieder nasses Fell, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Erbricht sie im Vergleich zu sonst viel häufiger oder erbricht sie oft, aber keine Haare, sondern nur Flüssigkeit oder Schaum, solltest du zum Arzt gehen.
  • Katzen sind tapfer und darum erkennen wir oft nicht, dass es ihnen schlecht geht. Wenn sie es nicht mehr verbergen können, geht es ihnen richtig schlecht und es ist Eile geboten.
  • Kommen zum Erbrechen bei Katzen Symptome wie Abmagerung, Appetitmangel, Maulgeruch, Fieber, stumpfes Fell, Abgeschlagenheit, Lethargie oder auffälliger Durst hinzu, gehe sofort zum Arzt.

ENDE

Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge entstehen durch umfangreiche Recherche und eigener Erfahrung. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

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2 Kommentare zu „Erbrechen bei Katzen – wann musst du zum Arzt?“

  1. Lieben Dank für den ausführlichen Beitrag über das Erbrechen bei Katzen. Es ist gut zu wissen, dass das Erbrechen von Fell allein kein Grund zur Sorge ist. Dennoch ist es natürlich wichtig, als Haustierbesitzer genau hinzusehen, ob es wirklich nur Fell ist, das erbrochen wird. Bei Verdacht auf eine Erkrankung sollte in jedem Fall ein Tierarzt kontaktiert werden.

  2. Mein Freund will immer, dass ich kein Katzengras anbiete, weil meine Katze danach immer kotzt. Jetzt habe ich es schwarz auf weiß.

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